Quartalsbericht Q1 2023 Bumi Hills

Quartalsbericht I/2023

Unsere Ranger waren wie immer sehr fleißig auf Patrouille, wie die beigefügte Statistik für Januar, Februar und März zeigt: 129 Patrouillen auf 5552 Kilometern, Entschärfung von 101 Schlingen und Entfernung von über 14 km illegaler monofiler Netze aus den Gewässern des Sees.
Es gibt buchstäblich keine Pause von den Patrouillen - sie müssen Tag für Tag stattfinden, sowohl an Land als auch auf dem Wasser, wenn wir auch nur die geringste Hoffnung haben, die Kontrolle über unser Gebiet zu behalten. Unsere Scouts arbeiten 42 Tage am Stück, danach haben sie zwei Wochen frei, mit einem so genannten „Admin Day“, an dem sie während ihres Dienstes einen wohlverdienten „freien Tag“ bekommen. Das ist kein leichter Job und wir zollen ihnen Respekt.

Ranger werden zu ihrem Einsatzort mit dem Boot gebracht, bei der Gelegenheit Ausschau nach Fischern, die mit verbotenen Netzen (zu kleine Mschen, nicht verwitterbares Material) arbeiten

Nun, das waren ein paar aktionsreiche Monate! Vom nagelneuen Landcruiser bis hin zu Booten, die in einer Sturzflut stecken geblieben sind, von einem neuen Mangustenbaby, das ausgewildert werden soll, bis hin zum Anbringen eines GPS-Halsbandes an einen Löwen - die ersten drei Monate des Jahres 2023 sind buchstäblich wie diese Wellen an einem stürmischen Tag auf dem See vorbeigerauscht.

Starke Brandung! An einem Herbsttag hohe Wellen am Kariba-See; in der Ferne die Matusadona-Berge.

Nach einer eher durchwachsenen Regenzeit schleicht sich der Herbst langsam heran - wir haben uns nur ungern damit abgefunden, dass die Regenzeit nun zu Ende ist, denn die 646 mm Niederschlag in der Saison waren der niedrigste Wert seit vielen, vielen Jahren. Das Wetter spielt überall auf der Welt verrückt, und Simbabwe bildet da keine Ausnahme. Es ist allerdings etwas nervig, wenn sich unsere Kollegen auf dem Highveld (Plateau in Südafrika) über zu viel Regen beschweren. Im Moment ist das Gras noch dicht und grün und die Bäume sind noch voller Laub - aber später, nach dem Winter, könnten wir einige geschwächte Tiere in schlechter Kondition vorfinden, die ums Überleben kämpfen, da die verfügbare Nahrung unter der intensiven Sonne allmählich verdorrt.

„Hmm ... was gibt es zu Mittag?!“ Ein paar junge männliche Löwen lugen aus dem dichten Sommergras hervor.

Eine erfreuliche Nachricht: Vor einem Jahr besuchte uns das Team von Animal Survival International, und als sie gingen, sagten sie: „Was braucht ihr? Womit können wir euch helfen?“ Im Scherz (so dachten wir zumindest) sagten wir „einen neuen Landcruiser“. Schon erledigt, sagten sie. Und siehe da, sie hielten ihr Wort, und im Februar nahmen wir von ASI einen nagelneuen Landcruiser in Empfang, der unser 35 Jahre altes Fahrzeug ersetzte. Das ist eine riesige Spende, und wir sind diesem wunderbaren Team, das uns weiterhin auf jede erdenkliche Weise unterstützt, unglaublich dankbar. Der neue Cruiser, der auf den Namen 'Jeremiah' getauft wurde, hat leider vor etwa einer Woche seinen ersten Kratzer im glänzenden Lack bekommen, was zu viel Wehklagen führte...

"Jeremiah" nimmt den Platz des alten "Lionel" ein, der seinen Ruhestand verdient hat (BHAPU Newsletter Q1-2022)

Vor kurzem haben wir zwei Tiere behandelt - von einem ganz kleinen und hilflosen bis hin zu dem sehr großen und ganz sicher nicht so hilflosen!
Das erste war ein junger Buschbock, der sich ein Stück Plastikrohr um den Knöchel gewickelt hatte, was extrem schmerzhaft gewesen sein muss und ohne Behandlung zu einem Verschluss der Blutgefäße im Fuß geführt hätte. Wir konnten es entfernen und die kleine Kreatur befreien. Wir glauben, dass der Blick, den er uns zuwarf, und das Schnipsen seines Schwanzes, als er zurück in die bewaldete Musango-Insel glitt, ein Zeichen des Dankes waren.

Mark kümmert sich um den bewegungsunfähigen jungen Buschbock.

Und der sehr große war ein ausgewachsener Löwe!

Dazu eine kleine Vorgeschichte: Die Löwen haben darum gekämpft, im Bumi Hills-Gebiet Fuß zu fassen, da wir von Jagd- und Gemeinschaftsgebieten umgeben sind - bei den quotengebundenen Löwen besteht immer die Gefahr, dass einer gejagt wird. Wenn sie sich in die Gemeinschaftsgebiete verirren, wo das Vieh frei herumläuft, wird die Versuchung, diese gutmütigen Tiere zu jagen, zu groß, vor allem, wenn eine Löwin allein jagt und ihre Jungen füttert, wie es vor einigen Jahren geschehen ist. "Luyando“, die Löwin, war auf sich allein gestellt, um ihre Jungen aufzuziehen, nachdem ihr Rudel durch die vom Menschen verursachte Sterblichkeit in der einen oder anderen Form praktisch ausgelöscht worden war. Sie wandte sich dann Hausrindern, Ziegen und Eseln zu, da es für sie viel einfacher war, diese zu jagen als Wild. Leider wurde ihren Töchtern beigebracht, dasselbe zu tun, und vor kurzem wurden zwei ihrer Nachkommen, „Rakesh“ und „Najaam“, die, nachdem sie zu gewohnheitsmäßigen Viehtötern geworden waren, von den zuständigen örtlichen Behörden getötet. Wir fügen den vollständigen Bericht über diesen schrecklichen Verlust bei.

Uns bleiben jetzt noch eine Löwin und die drei prächtigen Löwen, die wir so gut wie möglich schützen wollen.
Wenn wir sehen, dass er sich auf die Gemeinschaftsgebiete zubewegt, können wir die örtlichen Mitarbeiter des „Lion Guardian Project“ und die Dorfbewohner alarmieren, so dass sie Zeit haben, das Vieh zusammenzutreiben und die Löwen mit lauten Instrumenten wie „Vuvuzelas“ (einem aus Südafrika stammenden trompetenähnlichen Plastikinstrument, das bei Fußballspielen berühmt wurde), Trommeln und „Donnerschlägen“ zu verscheuchen. Wir hoffen auch, die verbliebene Löwin mit einem Halsband zu versehen, aber im Moment ist sie verständlicherweise verängstigt und wir konnten nicht nahe genug an sie herankommen, um sie zu fangen.

Unser Dank geht an die African Bush Camps Foundation für die Bereitstellung der Halsbänder

Die drei großartigen "Bumi Boys".

 

Und zum Schluss Percy:

Die Zebramanguste oder gestreifte Mungo "Persey"

Nach der sehr erfolgreichen Auswilderung von „Thelma“ und „Louise“, den beiden gestreiften Mungos oder Mangusten, die sich vollständig in das wilde Rudel integriert haben, wurde uns ein weiterer Mungo-Waise aus Kariba übergeben - ein gestreiftes Baby namens „Percy“. Er wird es schwerer haben als die beiden Mädchen, da er ein Männchen ist und somit eine Bedrohung für die dominanten Männchen des Rudels darstellt, aber wir hoffen, dass er sich eines Tages zu Thelma und Louise gesellen wird. Oder er 'stiehlt' sich selbst ein paar jüngere Mädchen!

In der Zwischenzeit ist er eine sehr liebenswerte kleine Kreatur, und wir lieben es, wenn er im Camp herumtollt - er hat sich mit einem einsamen jungen Warzenschwein ("Priscilla" genannt) angefreundet, das regelmäßig den grünen Rasen besucht. Beiden beim Spielen zuzusehen ist eine erfrischende Abwechslung bei unseren Alltagssorgen!