Kitzzrettung

Seit mehreren Jahren beteiligen sich Mitglieder unseres Vereins aktiv an der Rehkitzsuche. So hat der Vereinsvorsitzende Wolfgang Hennig seine private Drohne dem Verein zur Verfügung gestellt. Organisatorisch arbeiten die Mitglieder dieses Vereins auch unter dem Dach der Kitzrettung Oberfranken. Allein 2023 wurden von der Kitzrettung Oberfranken insgesamt knapp 600 Rehkitze gerettet. Auf die Mitglieder unseres Vereins kommen allein ca. 200 gerettete Kitze.

Die Rehe nehmen wir als Waldtiere war. Ihre eigentliche Heimat liegt aber außerhalb des Waldes, weshalb sie Jahr für Jahr ihre Kitze in die Wiesen legen. Nachdem die Mähmaschinen immer schneller und immer breiter wurden (bis zu 12 m breite Mähwerke), werden in Deutschland pro Jahr tausende von Rehkitze durch die Mahd getötet. Eine Rettung kann erfolgen, indem man durch die Wiesen vor dem Mähen hindurch läuft. Das ist aber sehr zeit- und personalintensiv. Eleganter ist es, mit der Drohne die Wiese vorher abzufliegen.

Ein Suchen der Rehkitze mit der Drohne mit einem normalen Sichtbild ist in der Regel nicht möglich. Das Gras ist vor der Mahd sehr hoch und legt sich über die Rehkitze, sodass sie nicht gesehen werden können. Erforderlich ist somit eine Wärmebildkamera an der Drohne. Diese wiederum benötigt eine Temperaturdifferenz zwischen Rehkitz und Umgebung. Das bedeutet für den Drohnenpiloten, zwischen 4:00 - 5:00 Uhr früh auf der Wiese zu stehen, bevor sich die Erde erwärmt. Wenn die Rehkitze gesichtet werden, eilen die Helfer zu ihnen. Diese bergen die Rehkitze in einer Box und stellen sie außerhalb der Wiese in eine sichere Position. Nach der Mahd, die sehr schnell erfolgen soll, werden die Rehkitze wieder freigelassen. Die Rehmutter (Geiß) holt dann ihre Kitze ab und bringt sie zur Sicherheit (meist in einen nahe gelegenen Wald).

Wichtig ist, dass die Rehkitze vom Helfer nicht mit der Hand angefasst werden, damit sich der menschliche Geruch nicht auf das Rehkitz überträgt. Die Helfer tragen deshalb Handschuhe. Zwischen den Handschuhen kommt noch eine große Menge Gras als zusätzlicher Schutz.

In diesem Jahr hat unser Vereinsvorsitzende zusammen mit seiner Helferin Anja Görke ein weißes Kitz gerettet. Bingo! Die Bilder gingen viral durch das ganze Land.